ESRS xBLR Tagging: Alles Wichtige rund um das neue CSRD-Berichtsformat
Ab 2024/2025 müssen alle großen Unternehmen und börsennotierten KMUs in der EU ihre Nachhaltigkeitsberichte nach der ESRS XBRL-Taxonomie im XBRL-Format einreichen. Die EFRAG erarbeitete dazu die Anforderungen, welche gemäß CSRD, für die Nachhaltigkeitsberichterstattung angewendet werden sollen. Im folgenden Beitrag werden die wichtigsten Punkte und Fragen rund um die neue Taxonomie beantwortet.
Was ist xBRL Tagging und wofür wird es verwendet?
xBRL steht für „eXtensible Business Reporting Language“ und ist eine spezialisierte Erweiterung von XML (eXtensible Markup Language), die verwendet wird, um Finanz- und Nachhaltigkeitsdaten maschinenlesbar und standardisiert zu machen. Genauer gesagt werden die Daten in einer strukturierten Form als „Tags“ defininiert, ähnlich wie HTML für Webseiten, aber speziell für Finanz- und Nichtfinanzberichte. Dadurch werden Daten nicht unstrukturiert präsentiert, wie es z.B. bei Fließtexten oder Tabellen der Fall wäre, sondern werden durch intelligentes xBRL-Tagging dargestellt.
Aktuelles aus der Nachhaltigkeitsberichterstattung
Die Global Reporting Initiative (GRI) hat im Juni 2024 einen Entwurf für eine neue xBRL-Taxonomie veröffentlicht, die darauf abzielt Nachhaltigkeitsberichte zu standardisieren und die Interoperabilität zwischen verschiedenen Berichtsrahmen zu fördern. Auch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU verlangt von Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsdaten im xBRL-Format zu melden. Und erst im August 2024 finalisierte die EFRAG die ESRS XBRL-Taxonomie, die für Nachhaltigkeitsberichte gemäß CSRD genutzt werden soll. Die Entwicklung der letzten Zeit zeigen einen klaren Trend hin zu einer stärkeren Digitalisierung und Standardisierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung, wobei das xBRL-Format das zentrale Werkzeug darstellt.
Der Einsatz von xBRL Tagging in der ESRS/CSRD
Speziell für die Nachhaltigkeitsberichterstattung im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wurde von der EFRAG die ESRS XBRL-Taxonomie erstellt. Nach dieser Taxonomie müssen alle berichtspflichtigen Unternehmen ihren Bericht im iXBRL-Format (Inline XBRL) einreichen. Im Vergleich zum XBRL-Format ist das iXBRL-Format nicht nur rein maschinenlesbar, sondern ist auch für Menschen verständlich. Möglich ist dies durch eine Integration von XBRL-Tags in einer visuell ansprechenden HTML-Darstellung. Dadurch ist es als Berichtsformat deutlich geeigneter als das XBRL-Format. Weitere Informationen zum xBRL-Format erhalten sie hier
Das Wichtigste zum ESRS xBRL Tagging auf einen Blick
Das ESRS xBRL Tagging birgt einige Neuheiten und Veränderungen, die für eine erfolgreiche Berichterstattung unerlässlich sind. Dies sind die zentralen Aspekte:
1. Hierarchische Struktur: Die Datenpunkte und Anforderungen sind nach Ebenen strukturiert. Es gibt Elternelemente („Parent“), welche meist allgemeine Informationen enthalten. Sie bilden das oberste Niveau der Hierarchie. Eine Ebene darunter gibt es die Kinderelemente („Child“). Das sind Datenelemente, die spezifischere Informationen innerhalb einer Offenlegung darstellen, z.B. zu bestimmten Kennzahlen. Die unterste Ebene bilden die sog. „Sub-Childs“. Diese enthalten noch spezifischere Daten oder Erklärungen.
2.Modulare Unterteilung der Standards: Die ESRS xBRL Taxonomie ist in verschiedenen Module unterteilt, die jeweils unterschiedliche Bereiche der Berichterstattung abdecken. Jedes dieser Module enthält eigene spezifische Offenlegungsanforderungen, die in der Taxonomie als „Elemente“ definiert sind. Die Querschnittsstandard (Cross-cutting ESRS) umfassen z.B. allgemeine Anforderungen, wozu die Standards ESRS 1 und 2 gehören. Dagegen befassen sich die Thematischen Standard (Topical ESRS) mit spezifischen Themen der Nachhaltigkeit, wozu die E- /S- und G-Standards gehören.
3. Datenpunkte und Offenlegungselemente: Die Taxonomie enthält 3 Typen von Datenpunkten, die getagt werden müssen.
4.Hypercubes und Dimensionen: Durch die Verwendung von Dimensionen können Daten weiter disaggregiert (aufgeschlüsselt) werden, z.B. nach Land, Geschäftsbereich oder Treibhausgas-Kategorie. Hypercubes erlauben die Kombination dieser Dimensionen in einer strukturierten Tabellenform für eine präzise Datenerfassung ohne Redundanzen.
5.Flexibilität für unternehmensspezifische Angaben: Die Taxonomie erlaubt die Angabe von unternehmensspezifischen Angaben. Dadurch können Unternehmen auch Informationen bereitstellen, die über die Standardanforderungen hinausgehen.
Zeitplan für die Einführung des ESRS xBRL Tagging
Diese Zeitpunkte geben einen Überblick darüber, wie die Einführung und Implementierung der XBRL-Taxonomie schrittweise erfolgen wird:
Vorbereitung auf das xBRL Tagging
Das neue xBRL-Tagging bietet eine zukunftsweisende Lösung, um die kommende Berichterstattung zu standardisieren, vergleichbar zu machen und zu präsentieren. Damit stellt es, sowohl für Ihr Unternehmen als auch für Ihre Stakeholder, einen großen Nutzen dar. Sie benötigen Unterstützung bei der Vorbereitung und Einführung der ESRS-xBRL-Taxonomie? Dann kontaktieren Sie uns, um ein unverbindliches Gespräch zu vereinbaren.